Glasgow bietet den perfekten Mix aus historischer Architektur und moderner Urbanität. Im August 2023 lockten die UCI Weltmeisterschaften die Elite des Radsports nach Glasgow und wir entdeckten, wie es sich anfühlt, die Stadt auf dem Rad zu erkunden.
Unser Stadtführer Tom Robertson lebte zwei Jahre lang in Glasgow und kennt die Stadt wie seine Westentasche. Ursprünglich kommt er aus Aberdeen, aber den gebürtigen Schotten zog es auch schon in die Niederlande und nach Schweden.
„Egal in welcher Stadt ich mit dem Rad unterwegs bin, ich vergleiche sie immer mit Amsterdam, wo ich studiert habe“, erzählt er gleich ganz am Anfang. „Als ich das erste Mal in Glasgow wohnte, war ich etwas enttäuscht, weil ich kein Auto hatte, mit dem ich aus der Stadt hinaus in die Hügel hätte fahren können. Doch dann entdeckte ich die Radwege und all die Geheimtipps hier, was meine Wahrnehmung der Stadt völlig veränderte.“
Glasgow erkunden
Unsere Tour beginnt in der pulsierenden Stadtmitte, dem Herz von Glasgow mit seiner vom viktorianischen Stil geprägten Tradition und Architektur. Dort findet sich auch der Hauptbahnhof, an dem viele Besucher Glasgows ankommen und der auch von vielen Pendlern angesteuert wird. Gleichzeitig ist das Viertel mit seiner großen Zahl an Geschäften das wirtschaftliche Zentrum der Stadt. Den heutigen Tag ausgenommen, ist es für Tom allerdings eine Strecke, die er lieber meidet, wenn er quer durch die Stadt fahren muss. Unser Projekt Future Cities lotet eine neue Vision für Glasgow aus, doch heute ist die Stadtmitte Ausgangspunkt unserer Tour.
Von Glasgows Zentrum aus gelangt man in jeder Himmelsrichtung in einzigartige Viertel, die alle einen unterschiedlichen Charakter besitzen.
In Richtung Westen gelangt man schnell zur Glasgow University und Kelvingrove Art Gallery and Museum und kann dort in die künstlerisch-kulturelle Atmosphäre des Viertels eintauchen. Auf der Byres Road finden sich jede Menge Läden, Cafés und Bars mit vielfältigen Angeboten für Kultur, Kunst und Bildung.
Richtung Osten liegen der Celtic Park und, in direkter Nachbarschaft des Fußballstadions, der quirlige Barras Market sowie die berühmte Glasgow Cathedral. Im Süden befinden sich weitläufige Parks, deren ausgedehnte Grünanlagen einen Besucher schnell vergessen lassen, dass er sich mitten in der Stadt befindet.
Im Norden schließlich warten die Glasgow Botanical Gardens darauf, von Besuchern entdeckt zu werden. Auch die Glasgow University Library liegt in diesem von viel Grün durchzogenen und von georgianischer und viktorianischer Architektur geprägten Viertel. In Finnieston finden sich auch viele ausgezeichnete Restaurants und Bars, weshalb das Viertel einmal zu den 20 angesagtesten Wohnorten in Großbritannien zählte!
Südlich der Stadt führt ein Radweg über die markante Clyde Arc, von Einheimischen liebevoll als Squinty Bridge bezeichnet, und bietet einen abwechslungsreichen Blick auf die schönen Seiten Glasgows.
Dank der Parks gelangen Radfahrer auf einer von viel Natur geprägten Route quer durch die Stadt. „Um von West nach Süd zu gelangen, nehme ich ganz einfach ein paar Umwege durch die Parks. Der größte davon ist der Kelvin Grove Park und ich freue mich immer, wenn ich eine neue Strecke finde, auf der ich fünf Minuten lang gemütlich durch einen ruhigen Park radeln kann, anstatt auf der Straße unterwegs sein zu müssen.“
Glasgows grüne Seite
Tom nimmt uns mit auf eine seiner Lieblingsstrecken, die einmal quer durch die Stadt und in das grüne Umland von Glasgow führt. „Am liebsten radle ich an den Kanälen entlang. Du folgst einfach dem Wasser in Richtung West Highland Way in der Nähe meiner Wohnung. Sobald du ein ziemlich quirliges Studentenviertel passiert hast, befindest du dich plötzlich auf einem ruhigen Radweg am Kanal entlang. Und genau das ist das Schöne am Radfahren: du bist ganz schnell aus der Stadt draußen und kannst die Natur entdecken.“
Diese Strecken sind wunderbar flach und eignen sich perfekt zum Radfahren. Kein Wunder also, dass hier neben den täglichen Pendlern auch jede Menge andere Radler unterwegs sind, die hier ihre Trainingsstrecke gefunden haben oder einem der Radwanderwege durch die Stadt folgen.
„Der größte Vorteil der Radwege entlang der Kanäle ist, dass sie dich ganz schnell aus der Stadt hinaus und in die Natur führen. Wenn du auf dem West Highland Way nach Norden aus der Stadt hinaus fährst in Richtung Milngavie begegnen dir immer mehr Radtouristen und Menschen, die hier zu Fuß unterwegs sind. Es gibt hier auch einen netten kleinen See, der an einem sonnigen Abend zum Schwimmen einlädt.“
Für viele Stadtbewohner ist ihr Rad die Verbindung zur Natur und zu einem Gefühl der Freiheit. „Manchmal träume ich davon, immer draußen in der Natur zu sein, aber auf der anderen Seite eröffnet die Stadt jede Menge Möglichkeiten hinsichtlich Arbeitsplätze und Kultur. Aber egal wo du dich in Glasgow befindest, nach einem kurzen Spaziergang oder ein paar Minuten auf dem Rad bist du mitten in der Natur, wo du entspannen und dich wieder erden kannst.“
Die Stadt mit dem Rad erkunden
Auf unserer Tour durch die historischen und modernen Viertel Glasgows profitieren wir von Toms Ortskenntnissen. Instinktiv findet er immer die richtige Route für uns. „Radfahren in Amsterdam fühlte sich für mich immer völlig problemlos an, das war anfangs hier in Schottland ganz anders. Doch nachdem ich mehr von der Stadt kennengelernt hatte, wurde mir klar, dass ich innerhalb von zehn Minuten überall mit dem Rad hinkam, wo ich zuvor die U-Bahn genommen hatte. Mittlerweile wirkt Glasgow auf mich ziemlich klein.“
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