Von Andy Rieger, Bike-Coach, Ausbilder, Mental-Trainer und Gründer der Fahrtechnikschulen HappyTrails.de & E-Bike-Fahrsicherheit.de

Fühlen sich deine Füße beim Fahrradfahren so an, als würdest du über glühende Kohlen laufen? Falls ja, trägst du wahrscheinlich immer noch herkömmliche Sneakers. Doch ein komfortabel geschnittener Fahrradschuh, kombiniert mit dem passenden Pedal, kann zu deinem „Game-Changer“ werden. Dadurch nimmt nicht nur der Tragekomfort, sondern auch die Sicherheit auf Tour zu, da man stabiler auf dem Pedal steht und die Füße zudem nicht so schnell ermüden.

Flat- oder Klick-Pedale

Auf der Suche nach der passenden Lösung fangen wir bei den Pedalen an. Alle Radfahrenden, die bei der Fragestellung „Klick- oder Flat-Pedale“ nur die Stirn in Falten legen, sollten erstmal bei flachen, auch als „Bärentatzen“ bekannten, Pedalen bleiben.

Es gibt aber auch Radfahrende, die aus diversen Gründen gerne mit Klick-Pedalen auf Tour gehen. Beispielsweise bieten Klickpedale eine feste Verbindung zum Schuh und gewährleisten somit eine stets optimale Pedalposition. Zudem können sie durch geschicktes Ziehen und Drücken am Pedal eine höhere Kraftübertragung erreichen, was zu mehr Vortrieb führt.

Genau das ist aber mit einem E-Bike für Anfänger, Alltagsfahrer oder Radreisenden nicht nötig, da man genau hierfür einen Motorantrieb besitzt. Ferner ist das E-Bike um einiges schwerer als ein übliches Rad. Wenn man eingeklickt aus der Balance fällt, muss das Ausklicken gekonnt sein. Sonst kippt man fixiert in den Pedalen ungünstig zur Seite.

Das Klickpedal als Option

Nichtsdestotrotz haben Klickpedale wie z.B. das SHIMANO PD-M9120 XTR SPD im E-Mountainbike (E-MTB) Sport ihre Berechtigung. Vor allem gekonnte E-MTBler nutzen Klickpedale, um sich technische Bergauf-Passagen effektiv mit rundem Tritt hochzuziehen und zu drücken.

Auch bergab haben in rumpeligen Wurzel- sowie Steinpassagen Klickpedale große Vorteile, um mit wenig Kraftaufwand einen guten Stand am Pedal zu haben. Hierzu benötigt es aber ausreichend fahrtechnisches Können, um den Fuß in kritischen Momenten schnell genug vom Pedal zu lösen.

Wer sich unsicher ist, startet lieber mit den Flat-Pedalen SHIMANO PD-GR400 und montiert nach ausreichend Zeit testweise Klick-Pedale an sein Rad. Ein Versuch ist es allemal wert – aber kein Muss!

Warum ein Bike-Schuh die erste Wahl sein sollte

Das einst weitverbreitete Vorurteil gegenüber Fahrradschuhen – dass sie schwer, unbequem und modisch unvorteilhaft seien – hat sich längst gewandelt. Heutzutage stehen Fahrradschuhe in direkter Konkurrenz zu herkömmlichen Sneakers und sind diesen dank einer speziellen Passform und Sohlenkonstruktion sogar überlegen. Die moderne Konstruktion ermöglicht eine optimale Kraftübertragung auf die Pedale, während die steifere Sohle Energieverluste minimiert und effiziente Pedaltritte auch auf längeren Strecken fördert, jedoch gleichzeitig guten Gehkomfort bieten.

Die meisten Fahrradschuhe wie der SHIMANO GF6 Flatpedalschuh werden mit einem radsportspezifischen Leisten gefertigt, der nicht nur eine präzise Passform ermöglicht, sondern auch erheblich die Sicherheit im Fersen- und Zehenbereich verbessert. Zur Förderung der Kontrolle über das Fahrrad dient die zudem auf die Bedürfnisse von Radfahrenden angepasste anatomische Passform und die stark haftende Sohle für viel Grip zum Pedal. Auch abseits vom Fahrrad machen Flatpedalschuhe eine gute Figur: Denn sie rollen gut ab und bieten bei Schiebepassagen guten Halt auf dem Untergrund.

Neben Fahrradschuhen für Flat-Pedale gibt es auch Modelle mit Klicksystemen, den sogenannten Klickschuhen. Diese verfügen über spezielle Cleats – kleine Metallplatten, die an der Sohle befestigt sind. Diese Cleats ermöglichen eine direkte Verbindung zwischen Schuh und Klick-Pedal, optimieren die Kraftübertragung weiter und erleichtern das Ein- und Ausklicken. Das Flagship von SHIMANO im Trail- und Enduro-Bereich ist der GE9. Er besitzt die gleichen Features wie sein Flatpedal-Schuhpartner der GF6, ist im Sohlenbereich aber noch steifer und besitzt das BOA® Passformsystem mit L6 Drehverschluss für eine leichtere und effektiverer Schnürung.

Klassische Klickschuhsohlen hatten oft das Problem, dass sie für die optimale Einklick-Funktion nicht zu sehr verschmutzen durften, zudem konnte das „Klicken“ auf hartem Untergrund beim Laufen als störend empfunden werden. Bei der GE-Serie ist der Pedalkanal allerdings so erweitert worden, dass sich kein Dreck festsetzt und ein Einklicken verhindert. Das Cleat ist so versenkt, dass es beim Laufen nicht stört.

Auch hier sei gesagt: Ein Versuch ist es allemal wert, diverse Schuh-Pedal-Kombinationen zu testen.

Fahrtechnik-Tipps

Falls man sich pedalunabhängig auf dem Rad instabil und wackelig fühlt, genügt es oft einen weiten Blick nach vorne zu werfen, um Ruhe in die Fahrt zu bekommen. Eine hohe Trittfrequenz mit etwas mehr als eine Kurbelumdrehung pro Sekunde ist eine weitere Hilfestellung für mehr Sicherheit auf Tour und ist zudem gut für das Herzkreislaufsystem.

In herausforderndem Gelände und bei steilen Anstiegen ist es empfehlenswert, den Sattel um etwa 1 cm abzusenken, sofern möglich. Dadurch gewinnt man mehr Bewegungsfreiheit zwischen Sattel und Gesäß und kann das Gelände effektiver bewältigen. Wenn man in solchen Abschnitten mit eingeklickten Pedalen fährt, sollte man rechtzeitig vor kritischen Situationen ausklicken, um im Notfall schnell vom Pedal zu kommen.

Allgemein ist festzustellen, dass die Sauberkeit der Pedale und Schuhsohlen die Haftung am Pedal und die Funktionalität des Klick-Mechanismus beim Ein- und Ausklicken stark beeinflusst. Je besser diese gepflegt sind, desto höher ist die Performance und Sicherheit.

Schuh-Pedal-Selektor

Wer noch mehr über Schuhe und Pedale erfahren möchte, dem kann man den SHIMANO Schuh-Pedal-Selektor empfehlen. Er kann unter diesem Link abgerufen werden und findet sich auch hier:

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