2023 wurden in Deutschland erstmals mehr E-Bikes als Fahrräder verkauft. 2,1 Millionen E-Bikes kamen 2023 neu in den Umlauf - insgesamt gibt es nun in Deutschland einen Bestand von 11 Millionen E-Bikes bei 84 Millionen Rädern insgesamt.

Nicht nur die Anzahl der E-Bikes steigt, sondern auch die Fragen rund um Technik und Technologie der Antriebe nehmen stetig zu. Deswegen geben wir in diesem Beitrag Antworten auf die meistgestellten Fragen und gehen dabei vor allem auf die technischen Aspekte ein. Es gibt einige Dinge, die gerade bei einem E-Bike beachtet werden sollten. Detaillierte Informationen finden Sie jeweils auf den Seiten, die wir für Sie verlinkt haben.

1. Was ist der Unterschied zwischen E-Bikes, Pedelecs und S-Pedelecs? Wieso fährt ein E-Bike nicht schneller als 25 km/h?

Ein E-Bike ist strenggenommen ein motorisiertes Zweirad, welches in der Regel per Gasgriff bewegt wird. Im Deutschen Sprachgebrauch hat sich der Begriff „E-Bike“ jedoch als Synonym für Pedelecs etabliert und ist inzwischen als Begriff sehr weit verbreitet.

Ein Pedelec ist offiziell ein pedalbetriebenes Fahrrad, welches über einen Unterstützungsmotor verfügt. Nach DIN EN 15194 unterstützt das Pedelec bis 25 km/h. Fahrzeuge, die über 25 km/h hinaus von einem Motor unterstützt werden, sind keine Pedelecs (E-Bikes im Volksmund) mehr und verlieren dadurch auch den rechtlichen Status eines Fahrrads, welches ohne Führerschein und Kennzeichen gefahren werden darf. Im folgenden Verlauf wird E-Bike als Synonym für Pedelec verwendet.

Demgegenüber ist ein S-Pedelec oder „Speed Pedelec“ ein Kraftfahrzeug. Das S-Pedelec unterstützt Fahrradfahrer mit seinem Antrieb bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Vor allem in Belgien und in der Schweiz sind S-Pedelecs etabliert, da sie dort auch auf Fahrradwegen gefahren werden dürfen. Das ist in Deutschland nicht generell möglich, wenngleich sich in manchen Orten wie in Tübingen die „S-Pedelec frei“-Schilder auf manchen Wegen etabliert haben.

2. Warum kann ein Motor bei einem E-Bike nicht einfach getauscht werden?

Aufgrund der CE-Zertifizierung (notwendig um ein E-Bike in Deutschland im freien Raum zu bewegen) und der richtigen Konfiguration des Motors durch den E-Bike-Hersteller kann dieser nicht selbständig oder durch den Fachhändler gegen ein anderes Modell getauscht werden. Beispielsweise ist ein Wechsel von einem DU-E8000 Antrieb auf einen DU-EP801 nicht so einfach möglich.

3. Welche Komponenten dürfen bei einem E-Bike bedenkenlos getauscht werden?

Der ZIV (Zweirad-Industrie-Verband) hat zu diesem Thema eine ausführliche Übersicht zusammengestellt und veröffentlicht: Den aktuellen Leitfaden Bauteiletausch finden Sie an dieser Stelle als PDF: https://www.ziv-zweirad.de/wp-content/uploads/2023/09/Leitfaden_Bauteiletausch_E-Bike_25_DE_2023-05.pdf

Sofern Bauteile getauscht werden sollen, empfehlen wir im Zweifel immer den Gang zum E-Bike-Fachhändler, der über entsprechende Expertise verfügt. Insbesondere empfehlen wir bei SHIMANO-Antrieben das SHIMANO SERVICE CENTER Händlernetzwerk in Deutschland zu nutzen.

Mehr Informationen finden Sie unter diesen Links:

4. Darf eine SHIMANO E-Bike Motor geöffnet werden, ohne die Garantie zu verlieren?

Nein, das ist nicht möglich. Die Gewährleistung erlischt bei Öffnung bzw. Veränderung des E-Bike Motors. Sofern sich der Motor nicht bestimmungsgemäß verhält, empfiehlt es sich immer zum Verkäufer des Rades zu gehen. Alternativ empfehlen wir Ihnen ein SHIMANO SERVICE CENTER mit speziell geschulten Technikern und Technikerinnen. Eine Händlersuche ist unter diesem Link zu finden.

5. Woran erkennt man die Leistungsfähigkeit eines E-Bike Motors?

Die zentralen Kennzahlen sind die Spitzenleistung in Watt und das maximale Drehmoment in Newtonmeter. Der SHIMANO EP801 bietet z.B. 85Nm und 600W Spitzenleistung an.

Ergänzend dazu ist das sensible Ansprechverhalten des E-Bike Motors bei der Nutzung eines E-Bikes wichtig. Hier punktet SHIMANO durch ein sehr natürliches Fahrgefühl, welches sich am normalen Fahrrad orientiert.

6. Warum ist das Tuning eines E-Bikes gefährlich und verboten?

Die Manipulation, bzw. das Tuning von Pedelecs, ist illegal. Die europäische Regulierung (EN15194) für E-Bikes sieht eine konsequente Verhinderung von Tuningversuchen durch den Hersteller vor. SHIMANO hat sich der Initiative der europäischen Fahrradindustrie „Companies against tampering“ angeschlossen. Details sind unter dem folgendem Link zu finden: https://www.conebi.eu/bicycle-industry-takes-strong-stance-against-tampering-of-e-bikes

Das illegale Tuning von E-Bikes zieht eine Reihe von rechtlichen Konsequenzen für die handelnden Personen nach sich. Ausführliche Informationen finden Sie unter folgendem Link: https://www.ziv-zweirad.de/headline-text-tuning

Wichtig ist zudem, dass bereits Tuningversuche zum Erlöschen von sämtlichen Gewährleistungsansprüchen bei SHIMANO E-Bike Systemen führen.

7. Wie viel wiegt ein E-Bike Motor?

Die SHIMANO E-Bike Motoren sind sehr leicht und wiegen 2,4 kg bis 2,9 kg.

In der neusten SHIMANO E-Bike System Generation verwendet der DU-EP801 ein Magnesiumgehäuse und wiegt trotz seiner starken Leistung von 85Nm nur 2,6 Kg. Der aktuelle DU-EP600 verfügt über ein Aluminiumgehäuse und wiegt 2,9 Kilogramm.

8. Wie oft sollte ein SHIMANO E-Bike Motor zum Service?

Grundsätzlich empfehlen wir die Wartungsintervalle des E-Bike Herstellers einzuhalten. Ihr Fachhändler wird Sie darauf aufmerksam machen in welchem Turnus ihr E-Bike einen Service benötigt. Neben den mechanischen Komponenten des E-Bikes sind die elektronischen Komponenten wichtig. SHIMANO E-Bike Systeme erhalten in regemäßigen Abständen Updates, die auch softwareseitige Verbesserungen des Systems durchführen. Grundsätzlich ist das SHIMANO E-Bike-System jedoch wartungsfrei konzipiert. 

Mehr Informationen zum E-Bike Service finden Sie auch an dieser Stelle.

9. Wie viele Unterstützungsmodi hat ein SHIMANO E-Bike Motor? Wie stelle ich diese ein?

Bei den neusten Systemen, EP801 und EP600, können bis zu 15 Unterstützungsmodi über den FINE TUNE Modus ausgewählt und jede Stufe individuell eingestellt werden. Im BASIC Modus sind 3 Modi konfigurierbar. Entsprechende Änderungen sind über die SHIMANO E-Tube Cyclist App möglich.

Somit gibt es für jede Radfahrerin und jeden Radfahrer die passende Einstellung zur Auswahl.

10. Welche Einstellungen kann ich an meinem SHIMANO E-Bike Motor vornehmen, um die Leistung zu individualisieren?

Bei den neusten Systemen EP801 und EP600 kann das Drehmoment, die Fahrcharakteristik in 15 Leveln, sowie die Anfahrcharakteristik eingestellt werden. Ebenso kann hier die Funktionsweise der automatischen Schalttechnologien FREE SHIFT und AUTO SHIFT an den Fahrer angepasst werden. Dies ist mit elektronischen Ketten (XT DI2, CUES Di2) - und Nabenschaltungen (z.B. Nexus Inter5E) kompatibel.

11. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein E-Bike mit SHIMANO E-Bike System über die neuen Technologien AUTO SHIFT und FREE SHIFT verfügt?

FREE SHIFT und AUTO SHIFT setzen einen SHIMANO EP801 oder einen EP600 mit der neuen elektronischen CUES Di2 oder XT Di2 Schaltung voraus. Die Funktion AUTO SHIFT ist ebenso mit einer elektronischen SHIMANO Nabenschaltung möglich.

Mit CUES RD-U6050 (10-fach), CUES RD-U6070 (11-fach) und XT RD-M8150 (11-fach) sind sowohl die AUTO SHIFT als auch die FREE SHIFT Funktion verwendbar. Mit der XT RD-M8150 (12-fach) ist die FREE SHIFT Funktion nutzbar.

Bei weiteren technischen Fragen wenden Sie sich gerne an Ihren Fachhändler.

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