In Kopenhagen mischt sich skandinavische Lässigkeit mit europäischem Chic und ganz abgesehen davon, ist es die perfekte Stadt für Radfahrer. Die Hauptstadt Dänemarks ist nicht nur die Heimat von Larry vs. Harry, einem bekannten Hersteller von Cargo-Bikes, sie hat auch das Fahrrad zum wichtigsten Transportmittel gemacht. Außerdem taucht Kopenhagen in der Rangliste der Städte mit den glücklichsten Einwohnern immer wieder ganz oben auf, also haben wir uns auf den Weg gemacht um herauszufinden, ob die Leidenschaft der Kopenhagener für das Radfahren vielleicht etwas damit zu tun hat.

Bei unserem Treffen erklärte uns die gebürtige Kopenhagenerin Klara Hansen, die mit ihrem Mountainbike auch an Wettbewerben teilnimmt, dass die Stadt für Radfahrer und nicht für Autofahrer gebaut ist. „In Kopenhagen gehört das Radfahren zum Alltag. Mit dem Rad fahren wir zur Arbeit, wir treffen uns mit Freunden und erkunden damit die Stadt. Das Radfahren lernen die Menschen schon in sehr jungen Jahren und deswegen ist es für uns ganz normal, überall mit dem Rad hinzufahren.“

„Seht euch nur die Radspuren an“, meinte Klara, als wir unsere Tour durch die Straßen der Stadt beginnen. „Hier sind immer viele Radfahrer unterwegs und das verrät doch schon so einiges über die Stadt, findet ihr nicht? Bei uns haben Radfahrer immer Vorfahrt, das kann für Touristen ziemlich verwirrend sein.“ Tatsächlich zeigt ein kurzer Blick auf die Dronning Louise’s Bridge, dass zumindest in dieser Stadt die Autofahrer nur Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse sind.

Die weltbeste Radstadt?

Kopenhagen ist auf dem besten Weg, „bis zum Jahr 2025 die weltweit beste Stadt für Radfahrer zu werden“. Das Bild der noch vor 40 Jahren mit Autos verstopften Stadt hat sich vollkommen gewandelt: heute sind jeden Tag 150.000 Menschen mit dem Rad unterwegs zur Arbeit oder in eine der Bildungseinrichtungen, was einem Anteil von 49 % aller Pendlerfahrten entspricht. Die Stadt plant sogar, die Kapazität der Radwege bis zum Jahr 2025 auszubauen, um Platz für weitere 60.000 Radfahrer zu schaffen.

Durch die Anstrengungen, die Stadt für Radfahrer sicher zu machen, kann man sich heute frei mit dem Rad im Zentrum bewegen und leichter gesunden Aktivitäten nachgehen. Klara hatte uns schon erzählt, dass die Stadt mit einem dichten Netz von Radwegen überzogen ist. „Das Stadtzentrum ist für Autos tabu, was wirklich genial ist. So kommt man mit dem Rad ganz einfach überall durch und fühlt sich dabei immer sicher.“

Für den Warentransport in Kopenhagen ergab sich durch die zunehmende Verbannung des Autoverkehrs aus dem Stadtzentrum ein Problem, was einem recht unscheinbaren Helden zum Siegeszug verhalf: dem Cargo-Bike. So sind heute über 40.000 Cargo-Bikes auf den Straßen der Stadt unterwegs. „Cargo-Bikes sind extrem beliebt, vor allem bei Familien mit Kindern. Früher habe ich auch für eine Firma gearbeitet, die ihre Waren nicht mit motorisierten Fahrzeugen, sondern mit Cargo-Bikes in der Stadt transportierte. Die sind viel praktischer und man kommt damit wirklich überall hin.“

Die Begeisterung für Cargo-Bikes ist bei Kopenhagenern jeden Alters zu spüren und diese mit Muskelkraft angetriebenen Lastesel haben sich zum ultimativen urbanen Transportmittel entwickelt. Dabei kommen neben den Modellen von Larry vs. Harry auch andere zum Einsatz und sogar Prinzessin Marie von Dänemark nutzt ein Royal Cargo-Bike, um damit ihre Kinder zur Schule zu fahren. Auch wenn die Radwege in Kopenhagen relativ eben sind und sich leicht fahren lassen, sind kleine Gänge doch immer von Vorteil. Oder man geht noch einen Schritt weiter und optimiert das eigene Fahrerlebnis mit einem E-Cargo-Bike. Mehr darüber kannst du in der Story unten lesen.

 

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Kopenhagen – Mit dem Rad in der Stadt unterwegs

Radtouren durch Kopenhagen

Klaras Angebot zu einer Cargo-Bike-Tour durch die Stadt nahmen wir gerne an. Los ging es im legendären Nyhavn von Kopenhagen, von wo aus wir gemütlich am bunten Hafenviertel entlang fuhren und einen der beeindruckendsten Ausblicke auf die Stadt genossen. „Nyhavn wirkt immer so, als würde hier ständig die Sonne scheinen“, kommentierte Klara den Anblick. „Es liegt direkt an den Kanälen und hier findest du überall ein ruhiges Plätzchen, wo du dich mit Freunden niederlassen und etwas trinken kannst.“ Tatsächlich ist die Kulisse wunderschön, aber eines sollte man beachten: pass auf, dass du nicht einen der vielen begeisterten Touristen überfährst, die hier ein Bild nach dem anderen knipsen.

Von Nyhavn ist es nur eine kurze Fahrt zur Universität Kopenhagen in Freu Plads. Dabei passiert man eine bunte Mischung auf Bars, Läden und Universitätsgebäuden sowie jede Menge Studenten, die auf dem Weg zur nächsten Vorlesung sind. Die Ursprünge der Universität reichen übrigens bis ins 15. Jahrhundert zurück und das Gebäude selbst ist mindestens genauso beeindruckend wie die Liste der Absolventen, unter denen sich Nobelpreisträger Niels Bohr oder der Schöpfer moderner Märchen Hans Christian Anderson finden. Ein wirklich märchenhafter Ort. 

Wir halten uns Richtung Norden und überqueren die Dronning Louise's Bro, was sich mit Königin-Louise-Brücke übersetzen lässt. Diese verbindet die Innenstadt von Kopenhagen mit dem pulsierenden Nørrebro und das ist wirklich eines der unglaublichsten Viertel der Welt. Die Brücke ist Treffpunkt, Schnittstelle vieler Radwege und eine der meistbefahrenen Radstrecken in Kopenhagen. Über ein Netzwerk an Radbrücken, die sich über die Kanäle und Seen ziehen, gelangen wir in die Stadt und vermeiden so die dicht befahrenen Engpässe. „Die Brücke über die Sørne gilt als die am häufigsten befahrene Radspur der Welt“, erzählt Klara. „Überall auf der Brücke sitzen Leute herum und hängen hier ab. Es ist für Touristen wie für Einheimisch ein klassischer Treffpunkt.“

Kopenhagen – Mit dem Rad in der Stadt unterwegs

Durch Kopenhagen zu radeln ist wirklich etwas Besonderes. Auf unserer Tour mit Klara wurden wir von vielen freundlichen Gesichtern gegrüßt, während wir durch eine der atemberaubendsten und radfreundlichsten Städte Europas fuhren. Wenn du nach Kopenhagen kommst, kannst du überall ein Rad mieten – wir empfehlen dir dringend, dich hier in den Sattel zu schwingen.

Kopenhagen – Mit dem Rad in der Stadt unterwegs

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